Freitag, 14. November 2014

ein stetiges Auf und Ab

Im Moment weiß ich auch nicht so recht was los ist. Vor einpaar Tagen lag ich abends im Bett und habe mich plötzlich vollkommen einsam gefühlt. Ich wusste nicht so recht wohin mit meinen Gedanken, mir fehlte plötzlich Nähe... körperliche Nähe eines vertrauten Menschen. Ich lag stundenlang wach, weinte und begann in Erinnerungen an J. zu schwelgen. In meinen Gefühlschaos griff ich zum Handy und schrieb J., aber keinen Roman sondern nur eine simple Frage: Warum bist du nicht in der Lage normal mit mir umzugehen? Mehr fragte ich nicht. Irgendwann schlief ich ein. Am nächsten Morgen traute ich meinen Augen nicht. J. hatte nach monatelangem Schweigen tatsächlich geantwortet. Es kam zwar nur ein kurzes Hallo, aber allein dies reichte um mir den gesamten Tag zu versüßen. Ich malte mir innerlich wieder die tollsten Geschichten aus wie es nun mit uns weitergehen wird. Aber wie man J. so kennt, kam zwei Tage lang keine erneute Antwort. Ich war frustriert.
Als ich eben völlig in meiner Bachelorarbeit vertieft war, klingelte mein Handy. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit einer Nachricht von J. Er machte Späße, fragte wie es mir geht und wir schrieben einen Moment. Es war zwar nur eine Art Small-Talk, aber immerhin. Ich schwebte auf Wolke 7. Aber ich habe mir ganz klar vorgenommen dieses Mal nichts Unüberlegtes zu tun und abzuwarten. Meist falle ich ja gleich mit der Tür ins Haus und frage nach dem nächsten Treffen und mache alles direkt kaputt. Aber nein, dieses Mal muss alles gut verlaufen. Wir müssen uns wieder langsam annähern, eine Vertrauensbasis schaffen um uns dann an Weihnachten hoffentlich wiederzusehen. So ist der Plan in der Theorie. Nun ist es knapp 3 Stunden her, dass J. zuletzt etwas geschrieben hat. Vermutlich schaut er gerade das Fußballspiel. Trotzdem schaue ich alle paar Minuten auf mein Handy. Ich bin einfach glücklich. Ich hoffe die Stimmung bleibt so gut. Auf dieses Hin und Her habe ich absolut keine Lust mehr.

Donnerstag, 6. November 2014

eindeutig Einzelgänger

Ich arbeite gerne im Team, wenn es um meinen Nebenjob geht. Dort kann ich mich auf meine Kollegen verlassen und ich weiß, dass jeder etwas macht und Arbeit abnimmt.
Wenn es aber um Gruppen-, Projekt- und Hausarbeiten in der Hochschule geht, dann nervt mich sowas nur! Nachdem ich bereits vor 2 Semestern im Personalschwerpunkt eine Hausarbeit mit einer anderen Kommilitonin schreiben musste, habe ich jetzt das Vergnügen mit einer 3er Gruppe. Wir müssen 60 Produkte aus dem Bereich Kosmetik und Körperpflege aus dem stationären Handel mit Online-Shops vergleichen. Wir hatten dazu nun 4 Wochen Zeit. Ich habe extra angeboten, dass ich alles in Excel zusammenfüge und mit Graphen auswerte. Jetzt fehlen mir aber noch immer die Ergebnisse einer Kommilitonin aus meiner Gruppe. Die anderen Ergebnisse habe ich gestern Nacht bekommen. Morgen wollen wir uns zusammensetzen und unsere Präsentation für Dienstag besprechen. Ich kann es absolut nicht leiden, wenn man alles auf den letzten Drücker fertig macht. Zumal ich mich gleich noch daran setzen darf und in die Nacht hinein arbeiten darf, nur weil ich die Ergebnisse noch nicht habe. Man kann sich einfach nicht auf andere Leute verlassen. In der Hinsicht arbeite ich wirklich lieber alleine!

Donnerstag, 30. Oktober 2014

unglückliche Umstände

Ich war mal wieder das gesamte Wochenende arbeiten, auch Montag musste ich los. Ich bin morgens um 7.12 mit dem Bus zum Bahnhof gefahren und sollte von dort um 7.44 mit dem Zug zur Arbeit fahren. Doch 10 Minuten bevor der Zug abfahren sollte, gab es eine Durchsage "Der Zug um 7.44 fällt heute aus" Es wurde kein Grund genannt, was wirklich eine Frechheit war, aber eine "Alternative" angegeben. Man könnte den Bahnhof davor anfahren, denn von da würde der Zug planmäßig waren. Okay, das war machbar. Also machte ich mich mit vielen anderen Fahrgästen auf den Weg zu den Taxis um damit zum nächsten Bahnhof zu fahren und zu hoffen den Zug noch zu erreichen. Ich fuhr mit drei jungen Männern in einem Taxi. Leider kamen wir nicht passend an. Der Zug war gerade 2 Minuten weg. Also hieß es eine Stunde warten. Da es Herbst ist, war es auch noch ziemlich kühl morgens und der Bahnhof ist am Arsch der Welt, sodass dort nicht mal eine Möglichkeit bestand sich drinnen aufzuhalten. Na toll. Also wartete ich mit den anderen drei Typen und vielen anderen am Bahnsteig. Natürlich war dies nicht alles. Der Zug für 8.44 hatte mittlerweile auch schon 20 Minuten Verspätung. Als wir dann glücklicherweise irgendwann im Zug saßen, konnten wir kurz aufatmen. Doch wir mussten umsteigen um zur Arbeit zu kommen. Und am Umsteigebahnhof hatte der Anschlusszug 60 Minuten Verspätung. Der Tag war verflucht. Letztendlich kam ich anstatt um 9.20 um 11.30 Uhr auf der Arbeit an. Vielen Dank auch! Jedoch waren diese ganzen Umstände nicht all zu schwer zu ertragen, da die anderen drei Typen auch in meine Richtung mussten und wir uns gegenseitig aufmuntern konnten oder besser gesagt wir alberten die ganze Zeit über rum und hatten echt viel Spaß. So lernt man neue Leute kennen.
Am Mittwoch musste ich auch spontan arbeiten, da zwei Kollegen krank sind. Auf dem Weg zur Arbeit traf ich sogar jemanden von Montag wieder, ganz witzig.

Und jetzt? Jetzt sitze ich seit 10 Uhr an meiner Bachelorarbeit. Ich kann nicht mehr sitzen, bin müde und habe Rückenschmerzen, echt nervig diese Arbeit. Von meinen Bewerbungen habe ich leider auch noch nichts gehört.


Als ich gestern Abend im Bett lag, überkam mich ein seltsames Gefühl. Ich hatte eine Vorahnung, dass irgendwas nicht stimmte. Ich schrieb J., ob es ihm gut gehe. Ich habe so lang nichts gehört und das blöde Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Aber er antwortete nicht. Ich habe extra geschrieben, dass ich ja weiß, dass er keinen Kontakt will (warum auch immer), aber das ich einfach gerne wüsste, ob alles in Ordnung ist. Warum kann er auf so etwas nicht mal reagieren?! Danach lag ich lange Zeit wach und dachte an J. Ich redete mir immer wieder ein alles sei gut und irgendwann würde er sich schon melden. Wie lang geht das wohl noch so weiter? Wie lang wird er mich noch ignorieren? Und vor allem wie lang werde ich noch an ihn denken?



Donnerstag, 16. Oktober 2014

Gefühlschaos beseitigt, Bachelorarbeit, Bewerbungen, J. ignoriert mich

Nun ist 10 Tage vergangen und ich muss zugeben, dass mein Gefühlschaos sich gelegt hat. Hin und Wieder denke ich nochmal an D., aber ich vermisse ihn nicht mehr so stark. Wir haben jedoch ausgemacht, dass wir uns nächsten Monat wieder treffen. Diesmal kommt er zu mir, obwohl hier nicht viel los ist, aber es geht ja darum Zeit miteinander zu verbringen. Einerseits freue ich mich total darauf wieder seine Nähe zu spüren, andererseits bin ich auch etwas skeptisch, dass dann wieder "Gefühle" aufkommen. Na ja, erstmal dauert es ja noch.
Ansonsten war ich am Wochenende endlich wieder arbeiten. Es hat wirklich Spaß gemacht. Im Moment hätte ich mehr Lust jeden Tag zu arbeiten als mich meiner Bachelorarbeit zu widmen. Ich dachte, ich hätte mich schon ganz gut eingelesen und wüsste wie ich alles strukturiere, aber falsch. Nachdem ich heute bei meinem betreuenden Professor war, bin ich ganz verwirrt. Er hat mir noch einige Dinge mit auf den Weg gegeben und ich stehe nun da und weiß nicht wo vorne und hinten ist. Es ist doch deutlich schwieriger anzufangen als gedacht. Zumal ich nun auch meine Interviews vorbereiten muss und Termine mit Unternehmen machen muss, um dort meine Fragen zu stellen. Ganz schön viel Arbeit, die da auf mich zukommt.
Was es noch so zu erzählen gibt? Eigentlich nicht viel. Ich bewerbe mich gerade fleißig für Trainee Stellen im Personalbereich, hauptsächlich in Berlin. Aktuell habe ich 8 Bewerbungen im Umlauf, ich kann jetzt nur warten und hoffen, dass etwas davon klappt :)
Ach ja, kommen wir doch nochmal kurz zu J. Am vergangenen Samstag war der Abbruch genau ein Jahr her. Ich habe J. geschrieben, dass dieser Tag alles verändert hat, insbesondere das Verhältnis zwischen uns. Seitdem scheine ich für ihn schließlich nicht mehr wirklich zu existieren. Aber wie sollte es auch anders sein, von J. kam natürlich keine Antwort. Ich frag mich wirklich wie man eine Person so konsequent ignorieren kann, ohne dass ich ihm etwas getan habe...

Dienstag, 7. Oktober 2014

Gefühlschaos?!

Nun bin ich seit Sonntag Abend zurück in meiner WG. Der Empfang war wirklich toll. Meine beiden Mitbewohnerinnen haben mich herzlich empfangen, mir nachträglich gratuliert und es gab sogar kein kleines Geschenk. Über meiner Zimmertür hing zusätzlich eine "Happy Birthday"-Girlande. Total süß :) Wir haben dann bis spät in die Nacht zusammen gesessen und gequatscht.
Am Montag habe ich dann erstmal alles mögliche erledigt: Koffer ausgepackt, eingekauft, geputzt usw. Gleich muss ich zur Arbeit. Ich freu mich alle meine Kollegen wiederzusehen.

Allerdings beschäftigt mich eine Sache weiterhin und das ist D. Seit dem ich in Berlin war, geht er mir nicht aus dem Kopf. Erst dachte ich ja, es lag daran, dass ich seine Nähe sehr genossen habe und mich deshalb nach ihm sehne. Aber eine Woche lang? Mir kommt das ziemlich lang vor für jemanden, den ich sozusagen nur körperlich vermisse. Ich schaue ständig auf mein Handy, ob er mir geschrieben hat. Das ist doch nicht normal. Samstagnacht kam von ihm eine Nachricht "Ich vermisse es neben dir einzuschlafen". Ich habe mich darüber total gefreut. Am nächsten Tag musste ich dann aber erfahren, dass er vollkommen betrunken war als er das geschrieben hat. Im Moment scheint er, vielleicht deswegen, komisch drauf zu sein im Bezug auf mich. Wenn ich ihm schreibe, antwortet er nur ganz kurz mit einem Wort und dann kommt nichts mehr. Ich habe gestern nach Stellenanzeigen für mich gesucht, aber per Zufall eine Stelle gefunden, die perfekt zu D. passen würde und ihm diese geschickt. Er hat in Berlin zurzeit nur einen Übergangsjob, er sucht nach etwas neuem und daher passte das ganz gut. Er hat sich bedankt und das wars. Ich weiß nicht, was ich erwarte, aber irgendwie ist er distanziert. Ich weiß gerade selbst nicht, was mit mir los ist. Wir sind völlig unterschiedlich. Ich könnte mir niemals vorstellen mit ihm zusammen zu sein, aber dennoch denke ich ständig an ihn. Was ist das denn nur?

Sonntag, 5. Oktober 2014

Geburtstage nerven

Nun bin ich 1 Jahr älter und fühle mich tatsächlich alt. Mein Tag gestern war nicht so wie man sich einen typischen Geburtstag vorstellt. Ich habe zuerst meine Oma besucht und im Anschluss meinen Opa und meine andere Oma, noch ziemlich normal. Als ich wieder zu Hause war, kam mir mein Vater im Garten entgegen und ich begrüßte ihn. Er sagte nur Hallo und ging an mir vorbei. Ich dachte ich sehe nicht richtig. Hatte er etwa vergessen, dass ich 24 wurde? Nein, das war Absicht. Das erfuhr ich dann später von meinem Opa. Mein Vater war sauer, weil ich ihn nicht die Nacht zuvor von einer Party abgeholt hatte. Wir hatten nachmittags kurz drüber gesprochen, dass ich zu Hause sein werde und die Möglichkeit bestände ihn abzuholen. Dass das damit aber zu 100% fest war, war mir in dem Moment nicht klar. Er hatte sich darauf verlassen, dass ich ihn abhole. Ich lag aber zu dem Zeitpunkt im Bett und hatte auch keine Lust ihn im 30km entfernten Ort abzuholen. Er musste sich daraufhin ein Taxi nehmen, blöd gelaufen. Er war angepisst und ich enttäuscht, da er mir bis jetzt nicht zum Geburtstag gratuliert hat.
Auch sonst war mein Geburtstag gestern nicht sehr spektakulär. Der Tag verging kaum, die Zeit zog sich wie Kaugummi, da ich außer einige Vorbereitungen für abends, nichts zu tun hatte. Zum Glück kam um 16.30 Uhr eine Freundin zum Helfen vorbei und von da an ging es dann. Der Abend mit den Mädels war dann auch echt super lustig.
Doch eine Sache hat mich wirklich runtergezogen: J. hat sich nicht gemeldet! Keine Nachricht, kein Anruf, einfach kein Lebenszeichen... und das an meinem Geburtstag! Ich habe ihm doch auch geschrieben letzte Woche. Ich erwarte ja keinen Roman und auch keine große Gesten, sondern nur ein kurzes, ernstgemeintes "happy birthday". Fehlanzeige!

Heute geht es zum Glück zurück in meinen Studienort. Ich freu mich total. Die kommende Woche ist auch schon ziemlich verplant, sodass ich gut was zu tun habe.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

das erste Mal wieder Nähe spüren

Das Praktikum ist seit letzter Woche geschafft und ich bin einfach happy, dass ich es überstanden habe. Ich freue mich total auf meine WG, meine gewohnte Umgebung und auch auf die restliche Zeit im Studium. Die stressige Phase der Bachelorarbeit werde ich auch überstehen, hauptsache zurück. Die 3 Monate waren nicht schlecht in meiner Heimat, aber ich habe einfach viel Zeit mit dem Gedanken an J. verschwendet. Am Sonntag hatte er Geburtstag und ich habe lang überlegt, ob ich ihm eine Kleinigkeit schenken soll. Eigentlich bekommt er seit Jahren eine Geburtstagskarte per Post, aber dieses Jahr habe ich mich schließlich entschieden nichts zu machen. Der Entschluss, ob ich ihn anrufen oder ihm nur bei Whatsapp schreiben soll, fiel recht schnell, da er immerhin die letzten Monate kein Mal Kontakt aufgenommen und nicht mit mir gesprochen hat. Ich schrieb ihm also eine Nachricht, bekam aber nicht mal ein Danke zurück. Vielen Dank für Nichts, J.!!!

Am Samstag bin ich nach Berlin gefahren um eine alte Schulfreundin und einen früheren Arbeitskollegen aus Münster zu besuchen. Offiziell habe ich bei meiner Schulfreundin übernachtet und hauptsächlich was mit ihr unternommen. Aber in Wahrheit war ich die meiste Zeit bei meinem früheren Arbeitskollegen D. Am Samstagabend waren wir in einigen Bars unterwegs, haben viel gelacht und uns super verstanden. Auf dem Rückweg zu seiner WG hat er dann versucht mir näher zu kommen, in dem er z.B. seinen Arm um mich gelegt hat. In dieser Nacht lief aber nichts zwischen uns, da er ziemlich betrunken war und ich mich nicht darauf einlassen wollte. Am nächsten Morgen schliefen wir recht lang, frühstückten im Bett und genossen die Zeit zu zweit. Ich muss dazu sagen, dass er wirklich nicht mein Typ ist, obwohl er nicht schlecht aussieht, aber er ist in einigen Hinsichten doch noch etwas kindisch und wir haben andere Interessen und Hobbys. Na ja, trotzdem tat mir seine Nähe unglaublich gut. Wir lagen uns in den Armen, kuschelten und schließlich kam es dazu, dass wir uns auch küssten. In den folgenden Tagen war es vom Gefühl her so als wären wir zusammen. In der U-Bahn legte er jedes Mal seinen Arm um mich, wir küssten uns und hielten Händchen. Abends kamen wir uns näher, aber mir war es wichtig, dass er wusste, dass ich nicht mit ihm schlafen kann. Obwohl die ganze Geschichte mit der Schwangerschaft nun ein Jahr her ist, fällt es mir weiterhin schwer mich auf jemanden einzulassen. Bei ihm fühlte es sich an diesem Wochenende jedoch richtig an. Klar kamen zwischendurch einige Zweifel, besonders weil J. am Sonntag Geburtstag hatte und ich neben jemand anderem einschlief, aber ich war wirklich glücklich. D. und ich verbrachten eine tolle gemeinsame Zeit, auch ohne miteinander zu schlafen, er respektierte dies vollkommen und ging auch nie soweit.
Seit gestern Abend bin ich zurück in meinem Heimatort und frage mich, was das zwischen uns war. Es war nach so kurzer Zeit schon ungewohnt für mich alleine einzuschlafen. Aber ich bin mir ganz sicher, dass ich nichts für ihn fühle. Vielleicht tat es einfach gut sich mal fallen zu lassen und die Nähe eines Menschen, der mich tatsächlich mag, zu spüren und zu genießen.


Samstag feiere ich nun noch meinen 24. Geburtstag und Sonntag geht es zurück in meinen Studienort. Dann melde ich mich hier wieder...



Sonntag, 14. September 2014

Ich habe mich zurück gezogen

Der letzte Post ist schon wieder einige Zeit her. Es liegt nicht unbedingt daran, dass ich keine Zeit habe zu schreiben, sondern daran dass ich mit meinen Gedanken momentan nicht ganz im Reinen bin. Nachdem ich vor 2 Wochen in Münster zu Besuch war, war ich ja etwas durcheinander, was meine Gefühle angeht. Der gute Freund aus Münster hat mir zu der Zeit leicht den Kopf verdreht. So klug wie ich war, habe ich ihm  kurz nach dem letzten Blogeintrag eine völlig verwirrte Nachricht geschrieben. Er wusste nicht so recht etwas damit anzufangen und fragte mich stattdessen, ob bei mir alles in Ordnung wäre und ob zwischen uns alles im Reinen sei oder ob nur ich mit mir unzufrieden sei. Das hat mich geschockt. Mache ich auf andere Menschen einen so unzufriedenen, deprimierten Eindruck? o.O Gerade das Wochenende in Münster tat mir wirklich gut und ich hatte das Gefühl endlich wieder auf Kurs zu sein. Aber vermutlich lag ich falsch. Als ich nämlich einpaar Tage später wieder dort war, unternahmen wir mit einpaar Freunden etwas. 2 Typen kannte ich nicht und der eine sagte nach nur wenigen Sätzen, die wir gewechselt hatten, "Du scheinst ja nicht sehr begeistert und glücklich zu sein". Hallo? Der kennt mich ja wohl gar nicht. Was soll so ein Spruch. Wirke ich etwa so auf andere Menschen? Mich hat das zum Nachdenken gebracht und ich habe mal ganz bewusst mich selbst beobachtet. Tatsächlich hat sich etwas verändert, was mir unterbewusst schon länger klar war: Ich habe mich zurück gezogen. Wenn ich unter Menschen bin, werde ich still, rede nur das Nötigste, denke an etwas anderes (meist an J.) und ertappe mich dabei unglücklich zu werden. Meine Stimmung kippt irgendwann und ich will nur noch nach Hause. Was ist mit mir los? Früher war ich genau das Gegenteil: möglichst lange unterwegs sein, mit jedem quatschen, viel lachen, einfach die Zeit mit meinen Freunden genießen. Vergleicht man mich heute mit mir vor 1,5 bis 2 Jahren erkennt man mich nicht wieder. Aber komischerweise hat das noch nie jemand bei mir persönlich angesprochen. Bilde ich mir das nur ein? Meine Vermutung ist, dass diese Wandlung mit dem Schwangerschaftsabbruch zusammenhängt. Ich denke wirklich sehr selten daran, aber manchmal träume ich davon, sehe J. an diesem Tag vor mir, könnte einfach nur losheulen. Ich weiß, dass ich die Wochen danach völlig zurückgezogen gelebt habe, niemanden an mich ran lassen wollte, mich in das Studium vertieft habe und mein Leben vollkommen vernachlässigt habe. Aber jetzt? Befinde ich mich immer noch in diesem Kreislauf? Es gibt Tage an denen will ich nichts unternehmen, aber in den letzten Wochen war ich viel unter Leuten und dachte eigentlich, dass es mir gut geht. Ich strahle aber anscheinend gegenüber unbekannten Menschen etwas Negatives aus, eine gewisse Unzufriedenheit.
Einerseits sollte ich froh sein wie es ist: ich bin gesund, ich habe mein Studium fast beendet (und das mit einem 1er Schnitt), ich habe Freunde auf die ich immer zählen kann, ich bewerbe mich gerade auf Stellen nach dem Studium und hatte sogar schon ein erfolgreiches Telefoninterview. Aber was fehlt? Nicht mal speziell J. fehlt mir, sondern generell Liebe und Zuneigung. Ich weiß mittlerweile gar nicht mehr was es bedeutet. Ich fühle mich trotzallem einsam. Jeder hat einen Partner, jeder ist verliebt und glücklich. Und ich? Ich kriege es einfach nicht auf die Reihe!!!

Dienstag, 2. September 2014

völlig verrannt?

Es ist nun 2 Monate her, dass ich mein Praktikum angetreten habe und in dieser gesamten Zeit habe ich J. keine einzige Sekunde gesehen. Jeder Versuch ein Treffen zu organisieren schlägt fehl, weil der gute Herr ständig beschäftigt ist. Ich habe ihm sogar schon "angedroht" irgendwann einfach unangekündigt vor seiner Haustür zu stehen, aber daraufhin hat er nur gelacht und meinte, dass er in 99% der Fälle eh nicht zu Hause wäre. Er ist schließlich viel unterwegs. Da jetzt auch die Bundesliga wieder angefangen hat, hat er noch weniger Zeit, denn an seinen freien Tag fährt zu dem Spiel seiner Lieblingsmannschaft, ganz egal wo dieses stattfindet.
Ich bin seit Sonntag krank und liege nur im Bett. Gestern bin ich dann mal auf J.s Facebookprofil gegangen und hätte fast einen Herzinfarkt bekommen. Was sehe ich da? Ein Bild von ihm und seiner Ex-Freundin. Ich war so schockiert und hätte am liebsten laut aufgeschrien und dann los geheult, aber mein Bruder war zu Besuch und vor ihm wollte ich meine Emotionen nicht zeigen, zumal er J. so gar nicht leiden kann. Ich habe J. dann einfach eine Nachricht geschickt, ob er wieder mit seiner Ex zusammen sei. Er lachte nur und meinte "Nein, mit ihr kann man sich einfach mal so treffen ohne das irgendwas hinterher kommt". Wie darf ich diese Aussage denn nun deuten? Bin ich ihm zu kompliziert und hat er Angst, dass wir uns treffen und ich ihn nie wieder in Ruhe lasse?  Langsam fange ich an mich verarscht zu fühlen. Ich hab so viel versucht, mich bemüht, um ihn gekämpft, aber ihn scheint alles vollkommen kalt zu lassen. Er zeigt keinerlei Interesse und mal ehrlich, wenn man einen Menschen mag und dieser einem wichtig ist, findet man doch immer mal etwas Zeit zwischendurch oder nicht? Ich weiß mittlerweile echt nicht mehr, ob ich mir das noch länger an tun will. J. bedeutet mir unfassbar viel und meine Gefühle werden sich bestimmt nicht plötzlich ändern, aber ich stehe doch jetzt schon als Vollidiot dar.

Nun noch etwas anderes...
Am Wochenende war ich bei meinen alten Kollegen in Münster zu Besuch. Ich wollte bei einem Freund schlafen, das klappte aber leider nicht, was ich im Nachhinein wirklich schade finde. Wir verstehen uns schon seit den 4 Jahren, in denen wir uns kennen, unglaublich gut und einige unserer Freunde sind auch der Meinung, dass wir gut zusammenpassen. Bisher war dies für mich immer ausgeschlossen. Es gab in der Vergangenheit jedoch einpaar Momente in denen wir uns näher gekommen sind, aber es kam noch nie zu einem Kuss. Das ist kaum vorstellbar, aber ich habe wirklich großen Respekt vor ihm und seiner möglichen Reaktion auf einen Kuss und der Stimmung zwischen uns danach. Nun ja, ich habe an diesem Wochenende jedenfalls festgestellt, dass ich ihn doch ziemlich anziehend finde. Er weiß allerdings von mir und J., weshalb er niemals versuchen würde sich an mich ranzumachen. Ich habe an diesen zwei Tagen zum ersten Mal seit langer Zeit nicht eine Sekunde an J. gedacht. Ich hab die Zeit einfach mit diesem einen Freund genossen, wir haben viel gelacht und als wir abends spazieren gegangen sind, hat mein Bauchgefühl mir gesagt ich soll seine Hand nehmen und wenn es die Situation erlaubt ihn küssen. Mein Kopf hat mir dies aber schnell wieder ausgetrieben. Immerhin empfinde ich doch etwas für J. und wie kommt das bitte rüber, wenn ich plötzlich den Menschen küsse, der die ganze Story mit J. kennt? Ich bin dann doch völlig unglaubwürdig.

Ich habe gerade Angst in ein Gefühlschaos zu geraten, denn am Freitag wollte ich wieder zu ihm nach Münster fahren. Habe ich mich bei der Sache mit J. vielleicht völlig verrannt?



Montag, 11. August 2014

einfach aus der Bahn geworfen

Der gestrige Abend hat mich komplett umgehauen, sowohl positiv als auch negativ. Bei meinem letzten Eintrag war ich noch davon ausgegangen, dass es J. mittlerweile zu doof ist, den Kontakt mit mir zu halten. Doch gestern Abend schrieb er mich plötzlich an, weil er nachgedacht hatte... ja, er hat tatsächlich an mich gedacht :)
Er meinte er ist nicht sauer oder irgendwas in der Art, er würde es begrüßen, wenn wir den Kontakt ganz normal halten könnten, solang es nicht wieder so ausartet wie beim letzten Mal (sodass einer irgendwann sagt, jetzt reicht es mir). Er meinte aber auch, dass er sich gefragt hat, inwiefern ein normaler Umgang Sinn machen würde, da er weiß, dass ich mehr für ihn empfinde und eine Beziehung will. Ich habe ihn dann gefragt, ob es denn vollkommen ausgeschlossen sei, dass zwischen uns eine ernsthafte Beziehung entstehen könnte. Seine Antwort kam eigentlich nicht überraschend, aber hat mich trotzdem ganz schön getroffen. Seine Worte "Ich will keine Beziehung, keine Verpflichtungen, einfach tun und lassen was ich will". Einerseits kann ich das auch nachvollziehen. Er hatte in den letzten Jahren zwei lange Beziehungen und will jetzt erstmal seine Ruhe, viel unternehmen, verreisen usw. Andererseits dachte ich er wäre langsam etwas reifer geworden und hätte mal erkannt, dass es im Leben nicht nur um Partys, Alkohol und so geht. Dann meinte ich, dass sich Meinungen auch mal ändern und seine Antwort war dann "Das wird denke ich auch irgendwann der Fall sein..." Ihm ist nicht bewusst wie viel er mir bedeutet und das ich auf ihn warten werde. Wenn er seines Tages merkt, dass er sich wieder binden will und wieder bereit für eine Beziehung ist, dann werde ich da sein. Ich lasse mich nicht noch einmal - so wie in der Vergangenheit - so schnell abwimmeln, sondern ich kämpfe um ihn und werde warten bis er bereit für mich ist.
Daraufhin hab ich dann gefragt, wie es nun seiner Meinung nach weitergehen soll, also ob wir den Kontakt dann ganz abbrechen. Er meinte, dass es darum geht, dass ich zufrieden bin und es mir gut geht. Ich habe mich gefreut, dass er auch mal an mich und mein Wohlergehen denkt, aber was dann kam hat mir die Sprache verschlagen... "Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, aber letztendlich gibt es für mich nur zwei Möglichkeiten...entweder Freundschaft oder eine Sexbeziehung, und ich denke das beide Optionen nicht gut für dich wären". Ich glaube diese Stelle habe ich erst dreimal lesen müssen bis das bei mir angekommen ist. Mein erster Gedanke war, wie er nur an eine Sexbeziehung denken kann nachdem was alles mit der Schwangerschaft abgelaufen ist. Ich bin immer noch entsetzt. Vielleicht sollte ich geschmeichelt sein, dass er mir so etwas anbietet? Nein, auf keinen Fall, ich lasse mich nicht wie ein Spielzeug behandeln und ich werde nicht springen, wenn er gerade Lust auf Sex hat, so viel Stolz besitze ich dann doch noch. Und eine Freundschaft? Seit wann funktioniert denn eine reine Freundschaft zwischen uns? Das klappt schon seit über 8 Jahren nicht mehr. Demnach stand ich da und hab mich gefragt wie es nun weitergehen wird. Beide Varianten werden nicht funktionieren, beides macht mich unglücklich. Andererseits was bleibt mir sonst übrig? Na ja, die andere Option wäre gar kein Kontakt, aber das halte ich auf Dauer eh nicht aus und J. will das ja auch nicht.
Wenn ich wüsste, dass er in den nächsten Monaten seine Meinung bezüglich Beziehungen ändert, wäre alles cool, aber was ist, wenn er erst in 2 Jahren oder noch später feststellt, dass er sich genug ausgetobt hat? Ich bin zwar bereit zu warten, aber es kommt ein weiteres Problem hinzu: Er will keine Fernbeziehung. Ich mache mein Praktikum ja schon hier, weil  ich dachte wir können uns regelmäßig sehen. Das hat bisher zwar noch nicht wirklich geklappt, aber wird vielleicht ja noch. Allerdings mache ich mir Gedanken, wie es nach dem Praktikum bzw. nach dem Studium weiter gehen soll. Im Januar will ich meine Bachelorarbeit abgeben und dann ins Berufsleben durchstarten. Gerade fange ich auch langsam an Bewerbungen zu schreiben, aber wo will ich hin? An sich bin ich völlig flexibel und offen für jede Stadt, aber wenn ich dann an J. denke, schränkt das die Auswahl drastisch ein. Er will unter keinen Umständen seinen Arbeitsplatz aufgeben, er liebt seinen Job und leider gibt es nicht all zu viele ähnliche Firmen in Deutschland. Es ist fast unmöglich auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, aber ich wäre bereit wieder in Heimatnähe zu ziehen und mir hier etwas zu suchen, auch wenn so nicht der Plan war. Aber ohne J. werde ich langfristig nicht glücklich, das weiß ich! Also was soll ich tun? Ich konnte den ganzen Morgen bei der Arbeit keinen klaren Gedanken fassen, weil mich J.s Worte so durcheinander gebracht haben. Wie geht es weiter? Ich bin überfragt...


Sonntag, 3. August 2014

Verzweifelung!!!

Ich versteh ihn nicht! Was geht bitte in seinem Kopf vor?
Ich habe J. vor 2 Tagen gefragt, ob er heute mit mir auf Kirmes gehen möchte, natürlich kam keine Antwort. Gegen Mittag habe ich dann nochmal geschrieben und gefragt, ob wir uns in den nächsten Tagen sehen können. Das Gespräch verlief dann wie folgt:
J.: Ja, Zeit hätte ich bestimmt mal.
ich: Aber?
J.: Ich weiß nicht, ob ich darauf tatsächlich Bock habe, ich lass mich doch nicht ewig mit deinem Hin und Her verarschen... du guckst ja schon dumm aus der Wäsche, wenn ich einmal sage, dass ich keinen Kontakt mehr will.
ich: Ich verarsche dich nicht! Ich würde einfach gerne mit dir in Ruhe reden, um alles zu klären, was gerade zwischen uns steht und dich stört
J.: Ich meine verarschen im Sinne davon, dass du 5 Mal sagst, du willst keinen Kontakt mehr und jedes Mal nach einpaar Monaten revidierst du deine Aussage... das läuft darauf hin, dass man sich verarscht fühlt
ich: Ja, das verstehe ich auch. Und gerade deshalb möchte ich mit dir reden. Was meinst du?
J.: Ich bin im Moment nicht motiviert da noch großartig drüber zu sprechen

Und jetzt? Was soll ich davon halten? Ich weiß doch, dass ich kompliziert bin und mir manchmal alle Sicherungen platzen und ich überreagiere. Ich kann meine Gefühle manchmal einfach schlecht im Griff behalten. Ich könnte mich selbst dafür Ohrfeigen, dass ich so launisch bin und J. das abbekommt.
Habe ich mir es jetzt ganz verbaut?! Ich will ihm doch einfach nur nah sein, ihn wiedersehen und mit ihm in Ruhe über alles reden, mich entschuldigen und versuchen zu klären, warum ich so bin (auch wenn ich es selbst nicht immer verstehe). Ich habe unfassbar große Angst, dass er sich bald ganz von mir abwendet...

Donnerstag, 31. Juli 2014

man schlägt sich so durch...

Endlich hab ich die ersten 4 Wochen meines Praktikums geschafft, somit ist das erste 1/3 bereits absolviert. Leider bin ich gerade in einer Abteilung, die mir so gar nicht gefällt und in der ich nichts lerne. Ich langweile mich fast den ganzen Tag, warte auf kleine Aufgaben und hoffe, dass der Tag schnell zu Ende geht. Ich kann sowas absolut nicht leiden. Ich habe lieber 8 Stunden richtig viel zu tun, stehe unter Stress und die Zeit vergeht wie im Flug. Aber so wie es aktuell ist, kotzt es mich einfach nur an!
Zum Glück habe ich morgen frei und werde meine Mama im Ruhrgebiet besuchen, darauf freue ich mich sehr :) Einfach mal die Seele baumeln lassen, im Garten liegen und mit ihrem kleinen Hund herum toben.

Mit J. geht es auch nicht vorwärts. Wir haben uns immer noch nicht gesehen. Eigentlich gar nicht zu glauben, immerhin bin ich jetzt 4 Wochen daheim und er wohnt um die Ecke. Na ja, irgendwann kommt der passende Moment.
Gestern sah es allerdings danach aus als würde ich "fremdgehen". Klar, ich bin nicht mit J. zusammen, aber sobald ich Kontakt zu einem anderen Type habe und weiß, dass etwas zwischen uns laufen könnte, fühle ich mich schlecht. Es geht um P. Er wollte heute unbedingt vorbei kommen und er hat jedes Mal wieder auf das Thema Sex angespielt. Ich will mich doch einfach nur freundschaftlich mit ihm treffen, aber es scheint Typen zu geben bei denen das nicht möglich ist. Ich habe P. gesagt, dass er mich gerne besuchen kann und er wollte sogar hier schlafen, was für mich kein Problem darstellt. Nach über einem Jahr ohne körperliche Nähe wäre das sicher angenehm gewesen, aber er hat eben kurzfristig abgesagt. Vermutlich ist es auch besser so. Nicht das ich doch noch in "Versuchung" komme ;) Nein im ernst, ich kann mich eh auf niemanden einlassen, nicht einmal auf etwas flüchtiges, dafür ist mir J. zu wichtig, Ich will ihm bei unserem Treffen sagen können, dass ich die letzten 12 Monate mit niemanden etwas hatte, nicht mal mit jemandem geflirtet habe. Er soll sehen wie ernst es mir ist.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Was mache ich bei Männern nur falsch?

Die Männerwelt bringt mich noch um den Verstand. Ich habe gestern Abend einen Versuch gewagt und J. geschrieben einfach um zu testen, ob er überhaupt reagiert oder ob er immer noch keinen Kontakt will. Und kaum zu glauben, aber er hat tatsächlich geantwortet. Ich habe aber nichts besonderes gefragt oder so, sodass er dann wissen wollte, warum ich schreibe. Letztendlich wollte ich ja wie gesagt nur wissen, ob er mir antwortet. Er fand das lustig. Er meinte dann er ist in Spanien. Irgendwie finde ich das gut, weil ich ihm dann die nächsten Tage nicht spontan über den Weg laufen werde, aber andererseits will ich mich ja mit ihm treffen, mit ihm reden und alles was zwischen uns steht aus der Welt schaffen. Aber dann kam mir der Gedanke, mit wem er wohl im Urlaub ist? Mit seiner eventuell neuen Freundin? Mit seinen Kumpels? Mit seinen Kollegen? Auf jeden Fall wird er dort mit irgendwem rummachen und der Gedanke daran verletzt mich.

Ein anderes Thema ist P. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an ihn. Wir haben uns 2010 in Münster kennengelernt, hatten nach einer Party was miteinander und dann ist er nach Berlin gezogen. Jetzt hat er sein Studium beendet und wohnt wieder zu Hause bei seinen Eltern - sprich 20 km von mir entfernt. Ich habe ihm dann vor einpaar Tagen geschrieben, dass ich ins Praktikum gehe und ob wir uns mal treffen wollen. Erst war er mega begeistert, hat Andeutungen von wegen Massage, Sex usw. gemacht, aber eine Stunde vor dem ausgemachten Treffen gestern hat er dann abgesagt. Heute hab ich ihn gefragt, wann er denn sonst mal Zeit hätte. Plötzlich ist er komisch, er will sich nicht mehr treffen, weil er der Meinung ist nach den letzten "reinen Sextreffen" ist ein freundschaftliches Treffen nicht möglich. Was soll denn sowas? Ich hätte ihn einfach gerne mal wiedergesehen und seine Nähe gespürt ohne das was zwischen uns gelaufen wäre.

Ich verstehe die Männer nicht. Heute so, morgen so. Warum nur? Der eine meint ich soll ihn in Ruhe lassen und auf einmal kann man doch den Kontakt wieder herstellen (was mich natürlich freut) und der andere sucht Kontakt und Nähe (oder gibt es zumindest vor) und dann plötzlich geht ihm alles zu weit?! Die Logik soll mal einer verstehen

Mittwoch, 9. Juli 2014

erste Eindrücke des Praktikums

Nachdem ich nun fast eine Woche in der Heimat bin, gewöhne ich mich auch langsam an den Gedanken die nächsten 3 Monate hier zu verbringen. Es ist noch ungewohnt und befremdlich wieder in meinem alten Elternhaus zu wohnen, zumal ich jahrelang keinen Kontakt zu meinem Vater hatte, aber es funktioniert bisher ganz gut. Besonders schön ist, dass ich wieder viel Zeit mit meinem kleinen Bruder verbringe. Wir hatten auch sehr wenig Kontakt seitdem ich vor 4 Jahren ausgezogen bin. Aber im Moment kochen wir zusammen, schauen zusammen TV, albern herum usw. alles ganz entspannt und fast wie früher.
Am Samstag war ich dann mit zwei ehemaligen Schulfreundinnen feiern. Es tat gut endlich wieder unter Leute zu kommen, zu tanzen und den Abend bzw. die Nacht zu genießen. Es hat mir wirklich gefehlt. Ich freue mich auf die kommenden Wochen und die Partys, die dann noch folgen werden.

Zu meinem Praktikum.... es hat ja am Montag begonnen und ich muss sagen, dass ich das wirklich ganz schön unterschätzt habe. Im Handel ist doch sehr viel körperliche Arbeit zu erledigen. Respekt für die Leute, die das täglich machen! Ich hatte gestern und heute Frühschicht und musste daher um 6 Uhr anfangen. Das frühe Aufstehen macht mir an sich nichts aus, aber 8 Stunden durch die Gegend zu laufen, Kartons zu schleppen, aufzuräumen und Frischekontrollen zu machen, ist wirklich anstrengend. Ich freue mich auf die nächsten Tage, wenn ich an der Kasse eingearbeitet werde und sitzen kann. Meine Füße schmerzen einfach nur. Aber die 2 Wochen in der Filiale überlebe ich schon. Danach wird es mit Sicherheit entspannter. Ich habe in den letzten Tagen einfach wieder festgestellt, dass ich doch ein Bürotyp bin und körperliche Arbeit nicht mein Ding ist (es macht sich leider bemerkbar, dass ich lange keinen Sport getrieben habe).

Zu J. gibt es eigentlich nichts zu sagen. Ich habe ihn ja informiert, dass ich die nächsten Monate hier bin und dass ich mit ihm reden will, aber seine einzige Reaktion fiel wie folgt aus: "Kannst du dich nicht mal entscheiden? Entweder zu willst Kontakt oder nicht, aber bei diesem ständigem Hin und Her kann ich dich nicht mehr für voll nehmen". Danach kam nichts mehr. Bisher sind wir uns auch noch nicht über den Weg gelaufen. Ich warte auf den Augenblick, in dem er vor mir steht und ich überhaupt nicht weiß, was ich sagen soll...


Montag, 30. Juni 2014

Freitag gehts in die Heimat...und die Gedanken an J. kommen zurück...

Wie schnell die Zeit vergeht! Ich habe kaum Zeit gefunden zu schreiben, aber am Freitag ist die Klausurphase endlich geschafft. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass mein Studium nun so gut wie vorbei ist. Ich kann mich noch an den allerersten Tag erinnern, als ich niemanden hier kannte und ganz nervös bei der Einführungsveranstaltung saß. Und jetzt? 2 1/2 Jahre später schreibe ich nun meine letzte Prüfung.
Am Freitag geht es im Anschluss direkt in die Heimat. Am Samstag habe ich mich auch schon mit meinen Mädels verabredet und wir gehen feiern. Ich muss zugeben, dass mir das schon etwas gefehlt hat. In den letzten 15 Monaten war ich nicht mehr feiern. Für einen Studenten sehr ungewöhnlich, das weiß ich. Aber ich habe zu viel gearbeitet und natürlich gelernt und zu wenig Zeit für andere Dinge gehabt. Es lag aber auch daran, dass ich seit der Abtreibung Schwierigkeiten habe auf Menschen zuzugehen, ich bin verschlossener und sensibler geworden. Aber vermutlich legt sich das wieder. Wenn ich erst einmal 3 Monate in meiner alten Heimat bin, meine alten Freunde und einen Teil meiner Familie um mich habe, wird sicher alles entspannter. Ich freue mich daher auf die Zeit, auch wenn ich manchmal denke, dass mir langweilig auf dem kleinen Dorf werden wird... mal abwarten.
Leider kommen mir aber - je näher Freitag rückt - immer häufiger Gedanken zu J. Ich habe heute seit langem mal wieder einen Tag gehabt, an dem mir die Tränen kamen. Ich habe in meinem Kopf schon einige Male durchgespielt, was ich ihm sagen würde, wenn wir uns wiedersehen. Und ich habe mir fest vorgenommen, dass ich mit ihm reden will. Ich MUSS wissen, warum er sich das letzte halbe Jahr so distanziert und gleichgültig verhalten hat. Ich will wissen, ob es an der Schwangerschaft liegt, dass unser Verhältnis in die Brüche gegangen ist. Ich will einfach nachvollziehen können, ob ich etwas falsch gemacht habe oder ob es für ihn einfach befremdlich ist nach der ganzen Sache mit der Schwangerschaft. Und wer weiß, vielleicht klärt sich ja alles... Aber ganz so naiv bin ich auch nicht. Ich weiß natürlich, dass es sein kann, das J. tatsächlich mit mir abgeschlossen hat. Ich habe ja schon damals gemerkt, an dem Tag vor der Abtreibung, wie schwer es ihm fiel meine Nähe zu akzeptieren. Ich kann und will aber noch nicht darüber nachdenken, was ich dann tun würde. Ein Leben ohne J.? Unvorstellbar! Trotz allem was er getan hat und wie er sich verhalten hat, kann ich nicht ohne ihn. Wir haben nun seit fast 2 Monaten keinen Kontakt und früher habe ich nach einer solchen Zeit einfach aufgehört an ihn zu denken. Ich habe mich hier im Blog aufgeregt, aber mich mit anderen Typen über ihn hinweg getröstet und andere Dinge im Kopf gehabt. Dieses Mal ist es jedoch anders. Seit dem Tag im Sommer vor einem Jahr ist alles anders. Ich kann es nicht ertragen, wenn ein Typ versucht mit mir zu flirten, ich fühle mich unwohl, ich kann den Gedanken mit einem anderen etwas anzufangen gar nicht zu Ende denken, denn immer wieder taucht J. auf. Ich weiß nicht, ob das jemals wieder verschwinden wird... so lange wie jetzt, habe ich noch nie an einem Stück an J. gedacht bzw. um ihn gekämpft. Ist der Kampf nun verloren? Ich hoffe nicht.


Sonntag, 8. Juni 2014

Klausurmarathon

Sorry Leute, aber ich komme im Moment zu nichts. Ich stecke mitten in der Klausurvorbereitung... am Donnerstag gehts in den Klausurmarathon: 5 Klausuren in 8 Tagen und dann eine Woche später noch 2 Stück. Aber ich muss es positiv sehen, schließlich ist es meine letzte offizielle Klausurphase im Bachelorstudium.
Es nervt ganz schön den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen und unzählige Seiten auswendig zu lernen und immer wieder die gleichen Aufgaben zu rechnen. Zumal gerade das Wetter super gut ist. Hier sind es zwar nur ca. 23 Grad, aber in der Heimat sind es bis zu über 30 Grad. Ich habe mir allerdings bereits einen Sonnenbrand am Freitag zugezogen. Mein Gesicht, meine Schultern und meine Arme sind ziemlich verbrand. Typisch für mich. Ich habe Freitag draußen gearbeitet und die Hitze natürlich mal wieder vollkommen unterschätzt.
Ansonsten gibt es nicht viel Neues... von J. habe ich nichts mehr gehört und ich werde auch erstmal auf Abstand gehen, wenn ich wieder in der Heimat bin. Ich habe mir überlegt, dass ich ihm so gut es geht aus dem Weg gehen will und er sich bei mir melden soll. Wenn er das tut, auch wenn er nur fragt ob ich länger vor Ort bin, zeigt mir das ja, das doch Interesse seinerseits besteht oder zumindest keine Gleichgültigkeit. Und dann kann man weitersehen. Aber dieses Mal werde ich nicht den ersten Schritt machen und wieder einknicken!

Mittwoch, 28. Mai 2014

Fragen über Fragen..

Es ist nun genau 3 Wochen her, dass J. gesagt hat, dass ich ihn in Ruhe lassen soll. Zuerst war es extrem schwer und mit vielen Tränen verbunden. Aber mittlerweile kann ich halbwegs damit umgehen, aber vermutlich auch nur weil ich viel arbeite und lernen muss. Ich lenke mich gut ab, sodass wenig Zeit bleibt um an J. zu denken. Trotzdem gibt es abends, wenn ich im Bett liege, einige Momente an denen ich an unsere gemeinsame Zeit denke und mich frage wie es mit uns hätte weitergehen können.
Manchmal frage ich mich auch wie alles abgelaufen wäre, wenn ich niemals schwanger geworden wäre. Hätte J. sich dann erst gar nicht von mir abgewandt? Hätte er sich überzeugen lassen, dass das mit uns funktionieren kann? Wären wir heute vielleicht sogar zusammen? Mir gehen tausende Fragen durch den Kopf...
Keiner meiner Freunde kann nachvollziehen das ich so an J. hänge. Keiner versteht wieso ich mich immer wieder aufs Neue enttäuschen lasse und was ich genau an ihm finde. Aber das ist doch ganz einfach: Ich liebe ihn! Er gibt mir das Gefühl etwas Besonders zu sein, er bringt mich zum Lachen, er gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit und seine Nähe tut mir gut... Ich habe bei ihm das Gefühl die Welt würde stehen bleiben, als gäbe es nur uns und als wären diese Augenblicke unendlich. Nur leider sind sie das nicht...
In 6 Wochen bin ich mit meinem Studium vorerst fertig, es fehlt nur noch das Pflichtpraktikum im Anschluss und natürlich die Bachelorarbeit. In 6 Wochen werde ich wieder zu hause einziehen und somit im gleichen Ort wie J. wohnen. Ich werde jeden Tag zur Arbeit fahren, welche neben dem Fitnessstudio liegt in das J. regelmäßig geht. Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass wir uns über den Weg laufen. Wie verhalte ich mich dann? Ich habe mich Ende letzten Jahres bewusst für ein Praktikum in der Heimat entschieden, weil ich in J.s Nähe sein wollte. Jetzt verfluche ich mich dafür mein Leben nach ihm ausgerichtet zu haben. Ich wollte ihm immer wieder sagen, dass ich im Sommer ein Praktikum mache und das wir dann schauen können, ob es mit uns funktionieren kann. Ich wollte testen, wie es sein würde sich 3 Monate am Stück regelmäßig zu sehen. Aber das fällt nun wohl flach. Er weiß nicht, dass ich dort sein werde und vermutlich ist es ihm auch egal. Ich frage mich wie es sein wird, wenn wir uns wiedersehen... wird alles sein wie früher? Wird alles an Gefühlen wieder hochkochen? Oder werden wir uns ignorieren? Ich habe Angst davor mich falsch zu entscheiden, wenn ich J, begegne. Will ich mich auf ihn und den damit verbundenen Stress erneut einlassen? Oder bin ich jetzt bereit ihn endgültig aus meinen Leben zu werfen?

Samstag, 10. Mai 2014

Teil 3

Am nächsten Morgen gegen 5 Uhr fuhren J. und ich dann Richtung Amsterdam. Ich habe versucht auf der Fahrt etwas zu schlafen. Kurz vor Ankunft fuhr J. falsch ab und wir irrten durch die Stadt. Dabei hörten wir laut Musik und alberten rum. Es war für einen Moment unbeschwert. In der Klinik angekommen, saßen wir eine gefühlte Ewigkeit im Warteraum. Als ich dann aufgerufen wurde, wusste ich nicht so recht was ich tun sollte. Ich sah J. an und wollte ihn noch umarmen, aber das ergab sich irgendwie nicht. Ich ging der Krankenschwester hinterher und wurde auf mein Zimmer gebracht.
Zum Ablauf der Abtreibung möchte ich nichts näheres schreiben... Als ich nach dem Eingriff aus der Narkose erwachte, hatte ich furchtbare Schmerzen. Ich fing an zu weinen. Ich war erleichtert, dass ich nun alles hinter mir hatte. Ich fragte die Schwester, ob J. zu mir kommen darf, aber sie verneinte, da noch zwei weitere Mädchen mit auf meinem Zimmer lagen. Ich bekam eine Suppe und etwas Wasser. Aufgrund der starken Schmerzen musste ich noch etwa eine Stunde liegen bleiben. Ich schlief einpaar Mal wieder kurz ein. Als die Schwester zu mir kam um mir zu sagen, dass ich nun nach Hause darf, sagte sie "Ihr Freund hat schon nach Ihnen gefragt. Er wartet auf Sie unten im Eingangsbereich". Ich hatte in diesem Augenblick oder besser gesagt den gesamten Tag das Gefühl als wären wir tatsächlich zusammen und als würde er sich Sorgen machen. Ich stand auf, nahm meine Sachen und ging Richtung Ausgang. J. wartete schon auf mich. Anstatt mich in den Arm zu nehmen und zu fragen, wie es mir geht, meinte er nur "Lass uns zusehen, dass wir hier schnell weg kommen". Ich nickte und ging ihm hinterher. Wir liefen zum Auto oder besser gesagt ich versuchte zu laufen. Ich hatte schreckliche Schmerzen. Nach einer stundenlangen Rückfahrt aufgrund mehrerer Staus kamen wir in unserem Heimatort an. Ich bedankte mich bei ihm, dass er mitgekommen und gefahren war. Er umarmte mich zum Abschied und sagte, dass wir die nächsten Tage ja telefonieren können.
Ich fuhr zwei Tage später zurück in meinen Studienort. Die Schmerzen waren fast weg. Doch nach dem ersten Uni-Tag nach der Abtreibung bekam ich wieder furchtbare Schmerzen. Ich konnte nur noch liegen, hatte starken Blutungen und Schmerztabletten halfen auch nicht mehr. Ich rief bei meinem Frauenarzt an und konnte direkt vorbeigehen. Er verschrieb mir Antibiotikum und viel Ruhe. Nach und nach wurde es endlich besser.
Ich kann sagen, dass ich bis heute keine Sekunde diesen Eingriff bereut habe. Ich werde oft daran erinnert, vor allem wenn ich schwangere Frauen oder kleine Kinder sehe. Aber von Zeit zu Zeit wird dies weniger und ich kann damit langsam vollkommen abschließen.
Nach dem Abbruch ging aber auch der Kontakt zu J. immer weiter zurück. Er meldete sich gar nicht mehr, er fragte nicht mal wie es mir mit der ganzen Situation geht. Ich war deshalb ziemlich fertig und hatte einige wirklich miese Tage.

Erst Anfang dieses Jahres hörte ich wieder von J. Er redete sich damit raus, dass ihm das selbst alles zu viel gewesen wäre und er den Gedanken fast Vater zu werden erstmal verarbeiten musste. In meinen Semesterferien im Februar trafen wir uns dann aber wieder. Wir gingen zusammen Essen und ich empfand die Situation sehr beengend und befremdlich. Immerhin war es das erste Mal seit dem Schwangerschaftsabbruch, dass wir uns wiedersahen. Ich wusste absolut nicht wie ich mit ihm umgehen sollte. Hinzu kam auch noch, dass er unfassbar gut aussah an diesem Abend und ich am liebsten gleich um den Hals gefahren wäre. Als wir vor meiner Haustür standen und uns noch eine Weile im Auto unterhielten, überlegte ich die ganze Zeit, ob ich seine Hand nehmen soll oder ihn einfach küssen soll. Aber ich war zu feige, weil ich nicht wusste wie er im Moment zu mir steht. Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung. Seit diesem Tag habe ich ihn nicht mehr gesehen.
Als ich vor einer Woche wieder ein Wochenende in der Heimat war, schrieb ich ihm. Da er aber jegliche Nachrichten von mir die vergangenen Monate ignorierte hatte, hatte ich keine großen Hoffnungen auf eine Antwort. Aber tatsächlich fragte J. wie lang ich vor Ort wäre. Wir einigten uns darauf, dass ich am Folgetag gegen Mittag vorbeikomme. Ich war nervös und freute mich unglaublich. Ich hatte mir so oft überlegt, was ich ihm sagen will. Ich wollte mich dieses Mal endlich trauen und ihm sagen, dass ich ihn liebe. Nun stand ich vor seiner Tür und klingelte, aber keiner öffnete. Sein Handy war ausgeschaltet. Ich war sauer und fuhr wieder. Eine halbe Stunde später kam eine Nachricht, dass er am Vortag zu viel getrunken hatte und er das Bett heute nicht verlassen könnte. Ich war enttäuscht, aber ich kannte dieses Verhalten von J. natürlich.
Einpaar Tage später verfasste ich eine Nachricht, dass ich es traurig finde, dass wir uns völlig entfremden und ich das Gefühl habe, dass er doch nicht so reif und erwachsen ist, wie ich noch Anfang des Jahres dachte (da er mal wieder völlig betrunken war und das wohl schon seit mehreren Tagen). Seine Antwort war wie ein Schlag ins Gesicht "Nerv doch wen anderes, lass mich in Ruhe". Seit diesem Tag versuche ich das zu verstehen und irgendwie mit dem Gedanken klar zu kommen, dass ich keinen Platz mehr in seinem Leben habe. Mich zieht dieser Gedanke runter. Am liebsten würde ich den ganzen Tag nur im Bett liegen und mich verkriechen. Ich hatte mir unsere gemeinsame Zukunft schon ausgemalt, denn schließlich meinte er vor einem 3/4 Jahr selbst noch, dass zwischen uns etwas ganz besonderes ist. Ich kann und will nicht akzeptieren, dass es vorbei ist...

Freitag, 9. Mai 2014

was die letzten Jahre geschah... Teil 2

Wie bereits erwähnt arbeitete ich sehr viel in den Semesterferien letzten Sommer. Ich machte jeden Tag Überstunden und hatte oft einen 10 Stunden Tag und das 6 Tage die Woche. Es war sehr stressig. Mein Körper machte sich daher bemerkbar. Ich hatte oft Kopfschmerzen, war müde und hin und wieder überkam mich eine Übelkeit. Ich ging daraufhin zum Arzt und dieser meinte nur, dass das stressbedingt sei, verschrieb mir Tropfen gegen die Übelkeit und verordnete mir Ruhe. Ich nahm mir einige Tage frei, aber es wurde nicht besser. Weiterhin kam hinzu, dass ich meine Monatsblutungen nicht bekam. Ich schob dies immer auf den Stress, machte zur Vorsicht aber einen Schwangerschaftstest. Dieser war negativ, was für mich klar war, denn schließlich hatte J. alles sehr schnell abgebrochen, sodass eine Schwangerschaft völlig ausgeschlossen war.
In meiner letzten Arbeitswoche Mitte September wurde meine Übelkeit schlimmer, ich musste mich mindestens ein Mal am Tag übergeben und war total ausgebrannt. Zurück in meinem Studienort machte ich zur Vorsicht einen Termin bei meinem Frauenarzt. Trotz des negativen Schwangerschaftstests und des Gedanken, das es rein logisch gesehen gar nicht möglich ist, ging ich mit einer ziemlichen Nervosität zum Arzt. Im Wartezimmer überkam mich die Angst, was sein würde, wenn ich tatsächlich schwanger wäre. Würde J. noch mit mir reden? Wie würde er reagieren? Was würde ich dann tun? Würde ich das Kind behalten wollen? Im Behandlungszimmer bekam ich dann einen Schock: ICH WAR SCHWANGER! Ich sah auf dem Ultraschallbild mein Kind. Ich brach in Tränen aus. Ich konnte es einfach nicht fassen. Es war doch gar nicht möglich! Als der Arzt mich ernst ansah, bekam ich einen zweiten Schock: Ich war bereits in der 13. Schwangerschaftswoche! Wie gelähmt verließ ich die Arztpraxis und setzte mich in den Bus zurück zu meiner WG. Meine Gedanken kreisten nur um eine Sache: Wenn ich bereits in der 13. Woche bin, was mache ich jetzt? Eine Abtreibung in Deutschland ist nicht mehr möglich!
Für mich war sehr schnell klar, das ich das Kind nicht behalten wollte. Ich befand mich mitten im Studium, hatte keinerlei Ersparnisse oder finanzielle Möglichkeiten ein Kind zu ernähren und J. würde niemals ein Kind wollen. Am selben Abend fasste ich meinen ganzen Mut zusammen und rief J. an. Erstaunlicherweise nahm er die Information sehr sachlich und entspannt auf. Ich hatte befürchtet er würde mich beschimpfen und kein Wort mehr mit mir reden. Er machte mir aber direkt klar, dass das Kind auf keinen Fall zur Welt kommen darf. Er wollte kein Vater werden. Er wollte keine Verpflichtungen haben. Er schaute direkt im Internet nach Kliniken in Holland und wir einigten uns darauf uns darüber näher zu informieren.
Ich habe in der Zeit kaum geschlafen, ich habe nur im Bett gelegen, nachgedacht, mir vorgestellt wie es wäre ein Kind großzuziehen. Ich glaube ich habe bis heute nie richtig realisiert, dass ich schwanger war. Ich war zwei Wochen wie in Trance. Das einzig Gute an dieser Situation war, dass J. und ich jeden Tag stundenlang telefonierten. Er schaffte es mich immer wieder aufzubauen. Es gab auch Tage an denen wir uns stritten und nicht einig waren, da ich kurze Zeit durchgespielt hatte, wie es wäre das Kind zu behalten. Er war völlig außer sich und stellte mich vor eine Entscheidung: er oder das Kind! Das mag jetzt hart klingen und ich war auch zuerst schockiert und enttäuscht, aber ich konnte es verstehen. Er wollte auf jeden Fall verhindern, dass ich das Kind bekomme.
J. und ich entschieden uns dann für eine Klinik nahe Amsterdam und ich machte dort einen Termin. Mitte Oktober fuhr ich dann erst zu J. nach Hause. Ich übernachtete dort, da wir bereits morgens um 5 Uhr losfuhren. Es war komisch zwischen uns, er wollte keinen Körperkontakt, er ging auf Abstand. Ich glaube, dass ihm der Gedanke, dass ich ein Kind in mir trug, Angst machte und ihn abschreckte. Trotzdem genoss ich die gemeinsame Zeit so gut es ging. Obwohl die Situation beklemmend und unschön war, lachten wir viel und verstanden uns gut.
In der Nacht schlief ich kaum. Ich war jedoch nicht nervös wegen des bevorstehenden Eingriffs, sondern ich konnte nicht schlafen, weil J. neben mir lag. Ich sah ihm beim Schlafen zu und hätte mich so gerne an ihn gekuschelt, aber ich wollte die Situation nicht ausnutzen, da ich wusste er konnte meine körperliche Nähe gerade nicht ertragen.

 Fortsetzung folgt...

Donnerstag, 8. Mai 2014

was die letzten Jahre geschah... Teil 1

Es ist natürlich nicht möglich die letzten 3 1/2 Jahre kurz zu fassen und auf Papier zu bringen. Ich kann euch sagen, dass es viele Höhen und Tiefen gab, aber diese gibt es wohl bei jedem.

Aber mal von vorne... ich habe damals in Münster ein Praktikum absolviert und nach diesem einem Jahr auch noch einige Zeit weiter dort gearbeitet. Dann habe ich mich aber nach und nach entschieden doch noch zu studieren. Und wo stehe ich heute? Ich befinde mich aktuell mitten im 5. Semester meines BWL Studiums und bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung. Das Studium gefällt mir und ich bin sogar mit dem Pflichtfächern ein Semester früher fertig, heißt ich wäre grundsätzlich vor der Regelstudienzeit fertig und das auch noch mit einem 1er Schnitt. Was das angeht, bin ich wirklich stolz, dass alles so gut verlaufen ist. Im Sommer trete ich dann mein Pflichtpraktikum im Rahmen meines Studiums an und schreibe im Anschluss - sprich im Herbst - meine Bachelorarbeit. Was dann kommt?! Ich weiß es noch nicht, vermutlich werde ich noch einen Masterstudium anhängen.
Nun aber zum "privaten" Teil. Seitdem ich angefangen habe zu studieren, lief es in meinem Liebesleben alles andere als rosig. Ich habe immer gedacht eine neue Stadt, neue Leute und ein komplett neuer Lebensabschnitt würden auch positive Veränderungen in Sachen Liebe mit sich bringen. Aber leider nein. Ich habe in den letzten 2 1/2 Jahren weder eine Beziehung gehabt (betrachtet man die gesamte Zeitspanne seit meiner letzten Beziehung bin ich nun 5 Jahre Single) noch irgendetwas anderes was vielleicht an eine Affäre oder ähnliches erinnern würde. Ich habe in dieser Zeit gerade mal 2 Typen geküsst. Traurig oder? Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich vereinsame... keine körperliche Nähe, keine Zuneigung, keine Gespräche etc. In meinem Studiumort gibt es keine vernünftigen Typen und wenn sind sie vergeben. Ich muss dazu aber sagen, dass ich seit ca. einem Jahr auch kein Interesse an irgendwelchen Typen von hier habe.... und da kommt J. ins Spiel. Ja richtig gelesen, J. spielt immer noch eine Rolle in meinem Leben.
Bis letzten Sommer gibt es zu ihm nichts spannendes zu sagen, da wir kaum Kontakt hatten, denn er war mit einem Mädel zusammen, dass ich absolut nicht leiden kann. Deshalb wollte ich keinen Kontakt so lange die zwei zusammen sind. Letztes Frühjahr haben sie sich dann getrennt und ich habe versucht J. zu kontaktieren, aber ich erhielt nie eine Antwort oder irgendeine Reaktion. An einem Tag Ende Juni - ich befand mich gerade mitten in der Klausurenphase - meldete er sich schließlich. J. deutete immer wieder an, dass etwas nicht in Ordnung sei und wollte sich aber nicht per WhatsApp oder Telefon dazu äußern. Anfang Juli beschloss ich dann nach kurzer Rücksprache mit ihm in die Heimat zu fahren und ihn zu besuchen. Er wollte gerne in Ruhe mit mir reden. Ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen, was denn los sein könnte. Ich dachte an einen Trauerfall, Krankheit oder ähnliches. Als wir dann so beisammen saßen, war es zuerst komisch, da wir uns mal wieder über ein Jahr nicht gesehen hatten. Aber das legte sich schnell. Wir sprachen erst über alles mögliche bis er dann ernst wurde und anfing. J. wollte mir persönlich mitteilen, dass es ihm gerade so schlecht geht, weil er einen Drogenentzug durchmachte. Zuerst war ich erleichtert, dass es nichts schlimmeres war. Aber als er so erzählte und erzählte, wurde mir klar wie sehr ihn der Entzug runterzog. Er konnte nichts essen, hatte keinen Appetit, konnte kaum schlafen usw. Er hatte stark abgenommen. Es vergingen einige Stunden bis er mir alles berichtet hatte. Ich weiß nicht mehr genau wie es dazu kam, aber irgendwann lagen wir dann nebeneinander auf seinem Bett und sahen uns eine gefühlte Ewigkeit in die Augen. Ich war unsicher und er spürte das. Ich fasste dann allerdings bald meinen Mut zusammen und nahm seine Hand. Er sah mich an und sagte "Ich kann gar nicht verstehen, dass du nach allem was war immer wieder zu mir hältst, danke dafür". Zum allerersten Mal erkannte ich, dass dies vollkommen ernst gemeint war und er das aussprach, was ich immer vermutete hatte: Ich war ihm wichtig und er wusste, dass er auf mich zählen kann. Ich wurde rot und sagte nur "Dazu sind Freunde da" aber ich bereute direkt das gesagt zu haben. Immerhin waren wir schon immer mehr als nur Freunde. Wie gesagt nahm ich seine Hand und wir küssten uns anschließend. Ich war durcheinander. Tausende Gedanken rotierten in meinem Kopf. Die letzten Jahre hatten wir nur etwas miteinander, wenn mindestens einer von uns getrunken hatte. Besonders verwirrt war ich als klar wurde, dass er mehr wollte. Bis zu diesem Tag hatten wir etliche Male rumgeknutscht, aber nie miteinander geschlafen. Dieser Moment hielt aber nicht lange, denn er brach nach wenigen Minuten alles ab. Ihm war dies unangenehm, er fühlte sich schlecht. Ich nahm ihn in den Arm, aber er konnte plötzlich keine Nähe ertragen. Vermutlich ließ sich diese Reaktion auf den Entzug zurückführen. Er fuhr mich dann heim.
Eine halbe Stunde später erhielt ich eine Nachricht von ihm "Nur zur Info für dich, das Kondom ist geplatzt, habe das gerade gesehen". Da er den Akt aber frühzeitig abgebrochen hatte, waren wir uns schnell einig, dass nichts passiert sein konnte.
In den folgenden Wochen arbeitete ich viel, es waren Semesterferien. J. und ich hielten weiterhin Kontakt. Wir verstanden uns super und ich hatte immer mehr das Gefühl, dass es dieses Mal wirklich was mit uns werden könnte. Besonders weil wir diesen wunderschönen Tag zusammen verbracht hatten und ich nur noch an ihn denken konnte. An einem Abend schrieben wir fast die ganze Nacht durch. Wir kamen auf alte Geschichten zu sprechen, schöne gemeinsame Erinnerungen usw. Wir stellten beide fest wie besonders das Verhältnis zwischen uns ist und ich brachte es bald auf den Punkt mit den Worten "Wir gehören einfach zusammen". Er widersprach nicht, sondern stimmte mir tatsächlich zu. Von diesem Moment an war mir klar, dass ich um ihn kämpfen muss, ganz egal, was es mich kosten würde. Ich war selten so nah dran mit ihm zusammen zu kommen. Das einzige Problem: die Entfernung zwischen seinem Wohnort und meinem Studienort. Ich versuchte immer wieder positive Aspekte für eine Fernbeziehung zu finden, aber für J. war klar, dass er das nicht konnte. Also machte ich ihm einen einmaligen Vorschlag: Ich bot ihm an, dass ich warten werde und nach meinem Studium in einem Jahr für alles offen wäre (das hieß konkret, dass ich bereit gewesen wäre wieder in meine Heimat zu ziehen um in seiner Nähe zu sein). Wir einigten uns darauf zu schauen, wie es sich entwickeln würde. Ich war mir (zu) sicher, dass es mit uns funktionieren würde ganz egal wie viel Zeit vergeht.

Fortsetzung folgt....

Mittwoch, 7. Mai 2014

Ist da draußen noch jemand?

Hallo zusammen,

über 3 1/2 Jahre ist mein letzter Eintrag nun her. In dieser Zeit ist natürlich unglaublich viel geschehen. Ich bin per Zufall auf die Idee gekommen mal wieder meinen Blog aufzurufen. Gestern habe ich noch drüber nachgedacht, dass es wirklich schade ist, dass ich kein Tagebuch geführt habe, da ich mich an viele Dinge aus der Vergangenheit nicht mehr ganz genau erinnere... leider verblassen auch die schönsten Momente irgendwann langsam.
Nun frage ich mich, ob es tatsächlich noch Follower gibt?! Seid ihr noch da draußen? Wärt ihr bereit wieder regelmäßig vorbei zu schauen, wenn ich wieder schreibe?
Ich freue mich von euch zu hören :)